3. Einheit vom 27. Oktober 2006
Bild vs. Text: das Problem bei Texten ist, dass diese nicht für die Nachwelt geschaffen wurde sondern für die Umwelt. Der Autor hat Voraussetzungen, die der Leser in der Nachwelt nicht mehr hat.
Personifikationen
Begriffe, Gegenstände werden in menschlicher oder tierischer Gestalt dargestellt, weil jeder Begriff eigentlich bildlich darstellbar ist. Es wird also personifiziert dargestellt, da von der menschlichen Person aber oft nicht der Hintergrund gekannt wird, werden dann diese mit Attributen ausgestattet.
Beim Lied „Brüderlein fein“ wird gespielt mit der Idee der Jugend. Diese wird mit Attributen versehen, sie verabschiedet sich dann („Jugend kauft man nicht ums Geld“) und dann kommt das Alter („Ich bin das miserable Alter“). Später „kommt bald meine Cousine Gicht“, „Alter“ wird mit dem Attribut „Kälte“ versehen. Attribute haben also die Aufgabe Personifikationen bzw. gewisse Handlungen, Begriffe leicht erkennbar und lesbar zu machen.
Symbole
Symbole werden oft verwendet, Allegorien weniger. Symbole sind Verständigungszeichen auf unterster Ebene und oft nicht begrifflich fassbar. Symbol für das Christentum ist das Kreuz, dass auf die Kreuzigung von Jesus hindeutet. Farben dienen auch als Symbol (weiß = Reinheit). Der Kreis steht für die Vollkommenheit. Für Jesus steht der Fisch. Das griechische Wort Symbol bedeutet Geheimzeichen. Die Bedeutung des Symbols ist das Zeichen der Vereinbarung. Symbole sind sehr wichtig, es zeigt sich bei Diskussionen wie bei Kreuze in Schulklassen oder ob das Kreuz ein christliches oder gesellschaftliches Symbol sei. Das Symbol hat mehrere Bedeutungsebenen, so stellt der Löwe Stärke, Wildheit und Männlichkeit dar, er kann aber auch für ein Staatswesen dienen. Auch die Zahlen sind wichtig beim Symbol: 3 theologische Tugenden, 4 Evangelisten, 7 Todsünden aber auch die Schöpfung, 7 Tugenden der freien Künste, 7 Wochentage, 9 Musen (Klio (Geschichtsschreibung), Melpomene (Tragödie und Trauergesang), Terpsichore (Tanz, leichte Unterhaltung), Thalia (Komödie), Euterpe (Flötenspiel, Gesang), Erato (Liebes-Lyrik), Urania (Sternkunde und Lehrdichtung), Polyhymnia (Hymnische Dichtung, Pantomime, ernster Gesang), Kalliope (Epische Dichtung, Philosophie, Wissenschaft)).
Symbole erklären nicht, sie weisen nur auf etwas hin, was man schon wissen muss.
Farbensymbolik
Grün: Farbe der Hoffnung, des Lebens
Rot: Farbe der Märtyrer, des Opferblutes Christi, deswegen auch der Hölle und des Feuers
Schwarz: Farbe der Trauer
Farben haben eine Bedeutung, haben also eine Symbolik. Besetzung der Farben ist kulturspezifisch. Weiß ist in Asien Farbe der Trauer.
Allegorie
Diese werden vor allem in der Frühzeit verwendet, es geht auf die Antike zurück. Die Grundidee ist wie man abstraktes bildlich darstellen kann. Es heißt „in übertragenen Sinn sprechen, etwas anderes sagen“. Es ist eine bildliche Darstellung von abstrakten Begriffen, sie sind eindeutig zu verstehen, zB Geschichte ist auch als Geschichte erkennbar.
Bild vom 30-jährigen Krieg: Feldherr, unten wird „Neid und Missgunst“ als Person dargestellt, die von einem Löwen zerfleischt wird. Oben wird dem Feldherrn der Siegeskranz aufgesetzt, es soll den Sieg des Feldherrn gegenüber dem Neider darstellen, der als Hydra dargestellt wird.
Weiteres Bild: Fluss in Form eines männlichen Rückens dargestellt, umarmt von Frau, die Dresden darstellen soll, im Hintergrund ein „Zwinger“. Pöppelmann, ein wichtiger Architekt, beschrieb das Bild. Der Baum stellt eine Allegorie dar für den zukünftig gebauten Garten, der sehr schön sein soll.
Bild: „The triumpf of liberty“, wo es darum geht die Freiheit zu repräsentieren. „Goddess of Liberty“ und europäische Monarchen, der weggehend dargestellt wird. Auch als „Freiheitsretter“ der USA dargestellt.
Allegorische Darstellungen in Süddeutschland, Österreich erreichte im 18. Jh. einen Höhepunkt, zB in Deckenfresken in barocken Kirchen. Die Tatsache, dass man bei Allegorien Vorwissen brauchte, hat diese in Verruf gebracht, massive Kritik breitete sich in Europa aus. Goethe: „Wer Bilder braucht, um etwas darzustellen zeigt die Schwäche des Geistes“. Auch bei Kant sind Hinweise auf bildliche Darstellungen von abstrakten Begriffen. Kant meint, man müsse „Despotismus“ als Mühle beschreiben.
Allegorien von früheren Persönlichkeiten und auch als Propaganda bei Gegenreformation verwendet. Propaganda: „Darstellung von etwas, um jemanden von etwas zu überzeugen und etwas zu verschönern“. Bei Gorbatschov war beim Amtsantritt das Feuermal weg.
Emblem
Es ist eigentlich eine Wissenschaft, wo man sich im 16. Jh. damit beschäftigt hat, es ist ein Bilderrätsel. Es hat 3 Teile: Überschrift, Bildbestandteil → geben ein Rätsel auf. Dies wird durch ein Epigramm erläutert, das den 3. Teil darstellt.
Bild: unten Knochen, daraus wächst Getreide, Körner fallen auf die Erde, es ist ein Bild über die „Jenseitshoffnung“.
Metapher
Dies bedeutet Übertragung, wo man etwas gegenständliches durch etwas uneigentliches ersetzt. Eine Frau sieht einen Mann vorbeigehen und sagt zur anderen Frau: „Das ist aber auch kein Adonis“. Metapher dient auch zur Benennung von Gegenständen, wie Herkulesmaschinen.
Die Historikertage von Konstanz 2006 hatten sich unter dem Motto der Hilfswissenschaft gestellt. Dort wurde gesagt, dass die Geschichtswissenschaft vor allem an Texte gebunden ist und wenig an Bildern. Es ist eine Tatsache, dass Historiker bei ihren Erläuterungen eines Bildes wieder einen Text produzieren.
Photographien gehören auch zu Bildwissenschaften dazu. Diese Bildfragen scheinen weit weg zu sein, wenn man sich aber Filmkritik, Fotokritik von heute ansieht, ist es nicht weit entfernt sondern sehr aktuell.
Personifikationen
Begriffe, Gegenstände werden in menschlicher oder tierischer Gestalt dargestellt, weil jeder Begriff eigentlich bildlich darstellbar ist. Es wird also personifiziert dargestellt, da von der menschlichen Person aber oft nicht der Hintergrund gekannt wird, werden dann diese mit Attributen ausgestattet.
Beim Lied „Brüderlein fein“ wird gespielt mit der Idee der Jugend. Diese wird mit Attributen versehen, sie verabschiedet sich dann („Jugend kauft man nicht ums Geld“) und dann kommt das Alter („Ich bin das miserable Alter“). Später „kommt bald meine Cousine Gicht“, „Alter“ wird mit dem Attribut „Kälte“ versehen. Attribute haben also die Aufgabe Personifikationen bzw. gewisse Handlungen, Begriffe leicht erkennbar und lesbar zu machen.
Symbole
Symbole werden oft verwendet, Allegorien weniger. Symbole sind Verständigungszeichen auf unterster Ebene und oft nicht begrifflich fassbar. Symbol für das Christentum ist das Kreuz, dass auf die Kreuzigung von Jesus hindeutet. Farben dienen auch als Symbol (weiß = Reinheit). Der Kreis steht für die Vollkommenheit. Für Jesus steht der Fisch. Das griechische Wort Symbol bedeutet Geheimzeichen. Die Bedeutung des Symbols ist das Zeichen der Vereinbarung. Symbole sind sehr wichtig, es zeigt sich bei Diskussionen wie bei Kreuze in Schulklassen oder ob das Kreuz ein christliches oder gesellschaftliches Symbol sei. Das Symbol hat mehrere Bedeutungsebenen, so stellt der Löwe Stärke, Wildheit und Männlichkeit dar, er kann aber auch für ein Staatswesen dienen. Auch die Zahlen sind wichtig beim Symbol: 3 theologische Tugenden, 4 Evangelisten, 7 Todsünden aber auch die Schöpfung, 7 Tugenden der freien Künste, 7 Wochentage, 9 Musen (Klio (Geschichtsschreibung), Melpomene (Tragödie und Trauergesang), Terpsichore (Tanz, leichte Unterhaltung), Thalia (Komödie), Euterpe (Flötenspiel, Gesang), Erato (Liebes-Lyrik), Urania (Sternkunde und Lehrdichtung), Polyhymnia (Hymnische Dichtung, Pantomime, ernster Gesang), Kalliope (Epische Dichtung, Philosophie, Wissenschaft)).
Symbole erklären nicht, sie weisen nur auf etwas hin, was man schon wissen muss.
Farbensymbolik
Grün: Farbe der Hoffnung, des Lebens
Rot: Farbe der Märtyrer, des Opferblutes Christi, deswegen auch der Hölle und des Feuers
Schwarz: Farbe der Trauer
Farben haben eine Bedeutung, haben also eine Symbolik. Besetzung der Farben ist kulturspezifisch. Weiß ist in Asien Farbe der Trauer.
Allegorie
Diese werden vor allem in der Frühzeit verwendet, es geht auf die Antike zurück. Die Grundidee ist wie man abstraktes bildlich darstellen kann. Es heißt „in übertragenen Sinn sprechen, etwas anderes sagen“. Es ist eine bildliche Darstellung von abstrakten Begriffen, sie sind eindeutig zu verstehen, zB Geschichte ist auch als Geschichte erkennbar.
Bild vom 30-jährigen Krieg: Feldherr, unten wird „Neid und Missgunst“ als Person dargestellt, die von einem Löwen zerfleischt wird. Oben wird dem Feldherrn der Siegeskranz aufgesetzt, es soll den Sieg des Feldherrn gegenüber dem Neider darstellen, der als Hydra dargestellt wird.
Weiteres Bild: Fluss in Form eines männlichen Rückens dargestellt, umarmt von Frau, die Dresden darstellen soll, im Hintergrund ein „Zwinger“. Pöppelmann, ein wichtiger Architekt, beschrieb das Bild. Der Baum stellt eine Allegorie dar für den zukünftig gebauten Garten, der sehr schön sein soll.
Bild: „The triumpf of liberty“, wo es darum geht die Freiheit zu repräsentieren. „Goddess of Liberty“ und europäische Monarchen, der weggehend dargestellt wird. Auch als „Freiheitsretter“ der USA dargestellt.
Allegorische Darstellungen in Süddeutschland, Österreich erreichte im 18. Jh. einen Höhepunkt, zB in Deckenfresken in barocken Kirchen. Die Tatsache, dass man bei Allegorien Vorwissen brauchte, hat diese in Verruf gebracht, massive Kritik breitete sich in Europa aus. Goethe: „Wer Bilder braucht, um etwas darzustellen zeigt die Schwäche des Geistes“. Auch bei Kant sind Hinweise auf bildliche Darstellungen von abstrakten Begriffen. Kant meint, man müsse „Despotismus“ als Mühle beschreiben.
Allegorien von früheren Persönlichkeiten und auch als Propaganda bei Gegenreformation verwendet. Propaganda: „Darstellung von etwas, um jemanden von etwas zu überzeugen und etwas zu verschönern“. Bei Gorbatschov war beim Amtsantritt das Feuermal weg.
Emblem
Es ist eigentlich eine Wissenschaft, wo man sich im 16. Jh. damit beschäftigt hat, es ist ein Bilderrätsel. Es hat 3 Teile: Überschrift, Bildbestandteil → geben ein Rätsel auf. Dies wird durch ein Epigramm erläutert, das den 3. Teil darstellt.
Bild: unten Knochen, daraus wächst Getreide, Körner fallen auf die Erde, es ist ein Bild über die „Jenseitshoffnung“.
Metapher
Dies bedeutet Übertragung, wo man etwas gegenständliches durch etwas uneigentliches ersetzt. Eine Frau sieht einen Mann vorbeigehen und sagt zur anderen Frau: „Das ist aber auch kein Adonis“. Metapher dient auch zur Benennung von Gegenständen, wie Herkulesmaschinen.
Die Historikertage von Konstanz 2006 hatten sich unter dem Motto der Hilfswissenschaft gestellt. Dort wurde gesagt, dass die Geschichtswissenschaft vor allem an Texte gebunden ist und wenig an Bildern. Es ist eine Tatsache, dass Historiker bei ihren Erläuterungen eines Bildes wieder einen Text produzieren.
Photographien gehören auch zu Bildwissenschaften dazu. Diese Bildfragen scheinen weit weg zu sein, wenn man sich aber Filmkritik, Fotokritik von heute ansieht, ist es nicht weit entfernt sondern sehr aktuell.
itdoesnotmatter - 2. Nov, 17:25