26
Jan
2007

12. Einheit vom 26. Jänner 2007

Bildinterpretation für Historiker

Das ist die letzte Vorlesung, kommenden Montag gibt es den ersten Termin.

Dingliche Quellen wurden zwar behandelt in der VO, aber nicht als eigener Punkt. Als eine Quellengattung von größter Bedeutung in der alten Geschichte. Im Zusammenhang mit der Neuzeit sind die Münzen bedeutend.

Bildquellen müssen in einen Kontext gesetzt werden. Die Vorgehensweise ist die Beschreibung der Bildinhalte. Über Auftraggeber, über den Schöpfer des Bildes, Frage nach der konkreten Funktion des Bildes, warum ist es gemacht worden. Die Deutung ist eine ganz wichtige Aufgabe und im Unterschied zur Kunstgeschichte wird eine Frage nicht gestellt, nämlich nach der Qualität des Kunstwerkes.

Bild: Picasso "Guernica" (1937). Er war ein Gegner von Franco und er malte das Bild an Erinnerung der Bombadierung von deutschen Flugzeugen auf eine baskische Stadt. Es ist ein einmaliges Bild, da sonst nie eine bewusst politische Absicht verpackt wurde von Picasso - nach eigener Aussage. Dies ist ein Antikriegsbild. Picasso verfügte auch, dass das Bild erst zurückkehren darf, wenn die Republik nach Spanien zurückkehrt.
Weiters Bild von Picasso, die Skizze für Guernica. Es ist ein Stier, Pferdeteile, Feuer, Rad, Kopf, Fackel/Licht abgebildet. Es gibt eine obere und untere Zone. Selbst schreibt Picasso, dass es ein sterbendes Pferd (Darstellung des Volkes) und einen sterbenden Mann gibt und im Zentrum gibt es einen Stier, der für Grausamkeit und Stärke steht (Totalität). Es gibt ein Frauengesicht (steht für die Wahrheit) mit einer Fackel (hochgehalten wird vor dem Stier, dass die Wahrheit über die Verbrechen des Regimes an den Tag gebracht wird).
Die Bilder selbst sprechen nicht, man muss sie zum Sprechen bringen. Auch wenn man nicht weiß, dass es sich hier um dieses Ereignis handelt, schreibt Picasso, versteht man das Bild nicht. Hier wird deutlich, wie wichtig Interpretation ist.

In der Regel geht es um die lateinische Bezeichnung von abstrakten Personifizierungen, ob eine Figur weiblich oder männlich (auch wenn sächlich) ist.

Bild: Es geht um einen Friedensschluss in Frankreich. Saturn mit Flügeln und Sense (Zeit), die Frau ist die Gelegenheit. Es ist also ein Zeitpunkt, der die Gelegenheit zum Frieden dem König Heinrich IV anbietet. Dieser greift die Möglichkeit beim Schopf ("man muss die Gelegenheit beim Schopf packen").

Bild: Amerika mit den diversen Attributen, die erkennen lassen, dass es eine Kontinentendarstellung ist, weil Amerika für Kannibalismus stand. Der Condor als amerikanisches Tier --> Dominanz Südamerikas (dann Gürteltier, schließlich Alligator ab 18. Jh.). Amerika ist immer die Gesamtheit! Aber bei den Landkarten bis zum 18. Jh. kennt man Lateinamerika recht gut, Nordamerika ist aber weitgehend terra incognito (so wird Kalifornien oft als Insel dargestellt und bezeichnet). Erst mit der amerikanischen Unabhängigkeit kommt der große Wechsel, die bekleidete Britannia wird übertragen.

Bild: Die Grausamkeit der Spanier wird dargestellt bei der Eroberung von indigenen Städten. Diese werden europäische dargestellt, da sie nicht bekannt sind. Aber auch die indigene Rache wird dargestellt. Überall in Europa gibt es Bilder darüber.

Kartenbilder: Weltdarstellung von 1550: ein Blitze schleudernder Jupiter sitzt am Firmament, der Universalmonarch Karl V wird so dargestellt. Das dekorative war nicht nur ästhetisch sondern auch inhaltlich.

Kunst- und Wunderkammern: Aus der ganzen Welt kamen Artifakte und Objekte. Es gab öffentliche und private der Fürsten. Die Unterscheidung ist wichtig, denn es war kein Allgemeingut was dort vorhanden war.

Bild: Ein feierlicher Moment im 18. Jh. Es ist eine gestellte Aufnahme, es könne durchaus eine Foto sein, der für die Ewigkeit festgehalten wird. Jedes Gesicht ist individuell erkennbar --> weist wiederum auf Foto hin. Der Künstler muss also alle Gesichter gekannt haben. Es ist der 2.7.1776, die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung in Philadelphia. Ein einziger hat einen Hut, die anderen haben keine Kopfbedeckung - das ist ein Hinweis, dass es sich um eine souveräne Bürgerrepublik handelt. Ein französischer Gesandter musste den Hut abnehmen, die amerikanischen nicht. Dies war ein Hinweise auf die unterschiedlichen Staatsformen. "We collectively are the USA, he is only a representative of France" - dies weist auf das alte Verständnis der Republik hin.

Bild: Minerva als Weisheit, Franklin und Washington sind links und rechts von ihr. Handel und Kunst und der Heerführer sind mit den beiden auch verbunden. Ganz berühmt die liberty cap. Das Füllhorn für Wohlstand und Reichtum.

1783 wird ein Triumphbogen errichtet in Philadelphia zur Feier des Friedens, in römischer Tradition. Die Inschriften hätten auf Englisch sein können, aber sie waren Latein. Die Bürger bekamen aber Handzettel zur Übersetzung.

Bild: Redeunt saturnia regna. Das Gebäude des Hl. Röm. Reiches wird getragen von den 7 Säulen der Kurfürsten. Die Staatsgründung begründet auch ein neues Zeitalter.
Bild: Washington als römischer Senator, der die Verfassung in der Hand hält.
Bild: christliche Trinität im späten 18. Jh. als Dreikopf. Es zeigt die Randlage des neuen Kontinents sehr deutlich. In Europa wird die Trinität nicht mehr mit 3 Köpfen bzw. ein Kopf mit 3 Gesichtern dargestellt, in Amerika hingegen sehr wohl.

Simon Bolivar:
• Porträt, aber auch die Amerika ist dabei (nackt, mit Federkrone - aber auch mit der Freiheitsmützte --> Bolivar ist also der Freiheitsbringer, Alligator und Mais - die amerikanische Pflanze)
• Bolivar wiederum als Befreier, aber in spanischer Tradition. Bolivar hat sein Porträt mit sich. Sklaven beten das Bild an - so wie früher in den Vizekönigreichen. Bolivar als Repräsentant des Oberhauses.
• alle Rassen und Gruppen sind repräsentiert, die um eine Büste von Bolivar tanzen.

Karikaturen:
• Der König wird abgeworfen, aber ein neuer kommt schon.
• Eine rassistische, wo der Weiß pflügen muss und der Schwarze es sich gut gehen lässt. Es suggeriert für den Weißen, dass sich die Situation umdreht.
• Trust: die amerikanischen Senatoren können den Willen des Volkes nicht mehr vertreten, weil die Monopolisten alles diktieren
• Ein Senator, der sehr finster "Come in" sagt zu sei alten Leuten, die Eintritt haben wollen. Wilson wollte den Völkerbund durchsetzen, er ist aber sehr bescheiden und unterwürfig. Der Frieden von Versailles war eine außenpolitische Angelegenheit und dies musste vom Senat abgesegnet werden. Anhand der Kleidung ist es ersichtlich, dass es um die 1920er geht.
• Kritik an Roosevelt. Uncle Sam. Roosevelt fiedelt auf der "konservativen" Geige, in Wahrheit spielt er aber mit dem Saxophon, also der harten Politik
• 10 Mio. Arbeitslose und "How many terms for me?" im Jahr 1940. 1787 konnte man so oft kandidieren wie man wollte, aber nach Washington wurde 8 Jahre als Regel etabliert. Auch Roosevelt wollte 1940 zurücktreten, aber dann kandidiert er doch zum 3. Mal. Es ist eine Anklage, wie oft die Arbeitslose noch warten müssen bis Roosevelt weg ist.
• 1989/90: Gorbatchev und Bush sen. in Jalta. Bush als Kellner, und Gorbatchev meint zu den Menüvorschläge, die alle unverdaulich sind für ihn. Es soll deutlich werden, egal was er wählt, die NATO immer dabei ist. Es ging darum, ob Ostdeutschland der NATO auch beitreten soll. Für Karikaturen gilt noch stärker, dass diese kurzlebig sind. Es geht um Tagesaktualität.

Das Aufstellen der amerikanischen Flagge 1945 in Japan. Dieses Foto wurde in unzähliger Weise verbreitet. Dieses Bild hatte sogar so eine Bedeutung, dass es das Vorbild für eine Skulptur ist.

20
Jan
2007

11. Einheit vom 19. Jänner 2007

Amerikabilder im 19. und 20. Jh.

Europäische Maler und Zeichner hatten großes Interesse an Amerika im 19. und 20 Jh. Im 20. Jh. erfolgt eine Veränderung durch den WWI. Die Amerikabilder sind eine Folge davon.

Der Wiener Kongress ist eine ganz wesentliche Zäsur, es ist die Neugestaltung Europas, es geht aber um die ganze Welt. Für das ganze 19. Jh. ist kennzeichnend, dass die USA das demokratische Prinzip repräsentiert, Europa hingegen das aristokratische. Es sind ideologische Gegensätze.

Das Prinzip der Heiligen Allianz in Europa. Leopold von Ranke: Amerikansiche Revolution ist bedeutsamer → Veränderung des europäischen Grunddenkens. Das Prinzip wird umgedreht, Macht von unten nach oben. Das Kaisertum Österreich ist ideologischer Hauptgegner von Amerika. Es sind zwei geistige Welten.

Auch in Großbritannien gab es ein Gegenbild, sodass Kanada als Gegenbild zur USA aufgebaut wurde in den 1830ern. Auch 1822 mit der Gründung des Kaiserreiches Brasilien wurde ein Gegensatz geschaffen. Die Monroe-Doktrin ist auch ein Dokument für den Republikanismus und die neue Staatsform in der neuen Welt. Es wurden Interventionen befürchtet von Spanien und Frankreich.

In der 2. Hälfte des 19. Jh. kommt das kulturelle Element viel stärker in den Vordergrund, das negativ ist. Es wurde ihnen die Zivilisation abgesprochen, es war vulgär.

Brasilien: am Ende des 19. Jh. gibt es eine Reihe von Intellektuellen, die den Sonderweg von der USA sehr negativ beschreiben.
In Europa kommt es zu einer Gegenbewegung. Der Elitendiskurs ist anders als der Massendiskurs, denn für diese ist es das Land der Chancen und Möglichkeiten → Massenauswanderung von 45 Mio. Europäern.

Die europäischen Künstler haben sich sehr stark mit den Indigenen in Amerika beschäftigt im 19. Jh. Es kommen durchaus klingende Namen in die USA, vor allem dann im 20. Jh. Von der europäischen Hochkultur wurde Amerika trotzdem vernachlässigt.

Bilder: Buffalo Bill, The City of Eden, Indianerstudien, Winnetou, Puccini’s Oper La Fancuilla del West, Bilder von Frank Buchner (Schweizer in den USA).

Von Anfang an gibt es eine rege Diskussion über Fotos versus Gemälde. Ersterem glaubt man, zweites kann gefälscht sein. Aber Bilder sind auch Propagandamaterial, Fotos können ebenfalls verfälscht werden. Besonders in Russland verschwinden Leute aus den Bildern, Makel werden kaschiert. Die Porträtkunst ist in den USA viel populärer als in Europa (Vergleich mit den Niederlanden im 17. Jh.). Auch Alltags- und Städtebilder werden gemacht. Es gibt Vorgaben bei diesen Bildern, bei Politikern muss es würdig sein, die Persönlichkeit/Seele soll dargestellt werden. Gerade weil die Fotografien zum Massenprodukt werden, wird besonderer Wert gelegt auf Individualisierung → Porträt mit technischen Mitteln (1840er-1860er). Die Fotos erscheinen tatsächlich wie gemalt.

Ab den 1860ern und dem Bürgerkrieg entwickelt sich ein Fotojournalismus, erstmals werden Fotos in Zeitungen verwendet. Es ist ein „demokratisches Medium“ – es ist möglichst vielen zugänglich. Es gibt ein besonderes Interesse an der Technik (Maschinen, Eisenbahnen), aber auch Goldgräber. Nicht zuletzt werden auch Städte fotografiert.

Es kam der Zeitpunkt, dass Philosophen festhalten, dass Fotografien auch ein Kunstwerk sind, es ist mehr als nur eine Dokumentation. Alfred Stiglitz (1864-1946) setzte sich massiv ein, dass dies passiert – es gelang ihm durchaus. Für die Verbreitung der Fotografie wichtig ist, dass 1888 eine eigene Industrie entsteht, Fotos waren nun als Massenware vorhanden. Es war nun leistbar eine Kamera zu kaufen. Stiglitz forderte, Kunst ist alles (so wie später Pop-Art, Dida). Er hatte 1903 die Zeitschrift Camera Work gegründet, die 1917 geschlossen wurde, weil er (jüdischer) Deutscher war.

Jacob Riis (geborener Däne) und Luis Hein: setzten sich massiv gegen Elend und Leid ein, Hein besonders für Kinder, Riis für Slumbewohner. US-Fotografen entdecken die indigenen Völker in den USA, fast wie Ethnologen unterwegs.

Die wichtigste Phase der amerikanischen Phase war in den 1930ern im Zusammenhang mit dem New Deal von Roosevelt. Es war die schwerste Rezession in der US-Wirtschaft überhaupt. Der Kapitalismus als solches wurde in Frage gestellt. Die Resettelment-Administration war von 1937-43 die FSA (Farm Security Administration), welche die Aufgabe hatte Fotos für die Regierung zu machen. Sie sollten die Krise dokumentieren, das Leid und Elend, aber auch den Heroismus. Diese Bilder sollten Mitleid erregen, Spenden sollten deswegen kommen. Ab 1938/39 soll positiv fotografiert werden um zu zeigen, dass der New Deal ein Erfolg war. Durch den Krieg in Europa werden weitere Behörden beauftragt Fotos zu machen. Die RA produziert 77.000 Fotos, 11.000 weitere Fotos die nicht im Regierungsauftrag gemacht worden. Weitere 19.000 Fotos vom Office of War. Die wichtigsten waren Walker Evans (NYC), Dorothea Lange (SF).

Keiner wollte sich aber gerne arm darstellen lassen und es hatte durchaus Konflikte gegeben. Die Regierung wollte aber Bilder haben, die Mitleid erregten. Es gab den Fall eines Bauern, der sehr traurig aussieht bei einem Bild von Evans, dies war ein sehr hilfreiches Bild. Dieser Bauer ließ sich aber auch so darstellen, wie er sich sah – glücklich mit seiner Familie. Dies war aber nicht hilfreich für die Regierung.
Die berühmte „migrant mother“ von Lange: Eine Frau, die sehr nachdenklich dreinschaut mit 2 Kindern. Es ist eine ganze Serie, bei anderen lacht sie auch, aber dieses wird dann verwendet.

Ab 1938 werden positive Bilder gezeigt – für die Propaganda. So wird eine Stadt mit vielen neuen Autos gezeigt, ein anderes mit einer neuen Siedlung; weiters Alltagsvergnügen, man lebt ein „normales“ Leben im WWII.

17
Jan
2007

10. Einheit vom 12. Jänner 2007

„Französische Revolution und Bild“

Fröschl beschränkt sich auf die Zeit von 1789-1795. Die Revolution endet 1799, das Enddatum ist aber zumindest 1804 als sich Napoleon zum Kaiser krönen lässt.

Einteilung der Französischen Revolution in ihre verschiedenen Phasen:

Vorgeschichte: 1787-89
Frankreich war das einwohnerstärkste Land Europas mit 23-26 Mio. Einwohnern. Es gab etwa 400.000 Adlige, 200.000 Geistliche und 2.200.000 Bürger in den Städten. Der Rest waren Bauern.
Mit der Thronbesteigung Ludwig XVI (1774) gibt es Reformen um den Staatshaushalt zu erneuern – allerdings nicht erfolgreich. Aber der Adel ist nicht bereit auf Privilegien zu verzichten.
Es kam zu einer Einberufung der Generalstände, erstmals seit 1614, dies war eine Art monarchisches Parlament. Von den 3 Ständen des Reiches werden Vertreter ausgesandt. Es ist schwer, eine gemeinsame Linie zu finden. Es gibt einen Einfluss der Amerikanischen Revolution, das Gleichheitsprinzip ist ein wichtiges Thema für den 3. Stand.

Die Kunstströmung des Neoklassizismus (ab spätem 18. Jh.) wandte sich stark gegen den Barock. Der wichtigste Maler war dabei Jacques-Louis Davide.

Die Generalstände wurden am 4. Mai 1789 einberufen. Es wird auf einem Bild folgende Personen allegorisch abgebildet: die Justitia mit der Waage links; der König mit dem Dekret zur Einberufung der Generalstände; die Frau rechts des Königs ist die Ökonomie, die auf der Schatztruhe sitzt; vor dem König ist ein Hahn, der die Wachsamkeit darstellt; eine nackte Frau in der Mitte, welche die Wahrheit verkörpert; eine Frau mit einem Kreuz, das die Religion / den Klerus verkörpert; der dritte Stand mit der Sichel; der Adel wird mit einem Schild dargestellt. Dies alles ist noch im Sinne des ancien regime.

1779 gibt es eine Allegorie zur Monarchie. Der Hermes mit Kaduzeus zieht die 3 Stände und den König zum Tempel der Gerechtigkeit.

Die Generalstände wurden nicht nach Paris sondern nach Versailles einberufen. Dies hatte den Hintergrund, dass dort viele Ministerien angesiedelt waren und Residenzstadt war. Die Generalstände tagten von Mai – Oktober 1789 und sie brachten auch ihre Forderung durch, dass der Sitz wieder nach Paris verlagert wurde (5./6.10.). Am 17. Juni erklärte sich der 3. Stand zur Nationalversammlung. Am 10. September erklärte die Nationalversammlung sich zur Einkammerlegislative. Am 26. August wurde die Menschenrechtserklärung verabschiedet, die der König im Oktober anerkannte. Am Anfang wäre durchaus eine konstitutionelle Monarchie möglich gewesen.

Bild: in der Mitte eine Truhe mit Urkunden, die von der Sonne bestrahlt wird, welche eine Art Beglaubigungsschreiben der Vertreter der Generalstände sind. 3 Figuren: Lorbeerkranz und Leier (Appolo für Künste), Merkur (für Handel) und Minerva (für Wissenschaft). Hinten ist das jubelnde französische Volk.

Darstellung der Menschenrechte: Als Vorbild die zwei Gesetzestafeln des Moses. Schlange als Vollendung. Die phrygische Mütze für die Freiheit. Eine Frau mit Flügeln und Zepter (Personifikation des Gesetzes) und eine Frau mit zerbrochener Kette und Krone (Personifikation von Frankreich). Als Ergebnis der beiden ist die vernünftige Menschenrechtserklärung.

Am 14. Juli 1790 gibt es in Frankreich das erste große Föderationsfest, also Bundesfest am Pariser Marsfeld. Diese Feste finden in ganz Frankreich statt, Paris ist zwar Zentrum und Vorbild, aber die Dekrete und Erlässe gehen auch in die Provinzen hinaus. Dies geht auf die USA zurück. Am 21. Oktober 1791 wird die Tricolore eingeführt. Der König flüchtete im Juni 1791, er wurde gefasst und war diskreditiert, die Monarchie war nun endgültig vorbei. Das neue Verfassungssystem mit Departements wurde geschaffen, das bis heute gilt. 1792 ist ein Wendepunkt, weil Frankreich den Krieg an Ungarn und Böhmen erklärt (es gab gerade keinen Kaiser), das bis 1814 andauert. De facto wurde die Französische Republik im August 1792 geschaffen, de jure aber am 21. September 1792. Der Revolutionskalender wurde geschaffen, der Tag 1 ist der 22.09.1792. Mit gerade einer Stimme Überhang wurde der König doch zum Tode verurteilt (361:360). Am 21.01.1793 wurde er enthauptet. In der Zeit des Terreure wurde dann auch Marie Antoinette am 16.10.1793 enthauptet. Die Revolution endete am 28. Juli 1794 mit der Hinrichtung von Robespierre.

1. Station ist der Sammelplatz der Bastille: Darstellung eines Brunnens, die Einheit der Nation, weil alle daraus mit einem Becher getrunken wird. Der Ölzweig als Symbol des Friedens.
2. Station ist der Triumphbogen: 3. und 6. Oktober 1789 der Marsch der Frauen auf Versailles, ihr Beitrag zur Revolution
3. Station ist der Place de la revolution: Ein Scheiterhaufen auf dem Attribute des Königtums als Sühneopfer dargelegt werden. Es gibt ein Standbild der Freiheit.
4. Station ist der Invalidenplatz: Darstellung des Volkes als Mann (nicht als La France sondern Le Peuple). Die Hydra des Föderalismus wird mit der Keule erschlagen um die Unteilbarkeit des Landes zu symbolisieren. Frankreich als Gegenbild zu Deutschland.
5. Station ist auf dem Marsfeld: Vaterlandsaltar. Das Volk legt ihre Gaben nieder, mit den Früchten von der Arbeit des Volkes wird dem Vaterland gehuldigt.
6. Station ist die Truhe der Verfassung: Das französische Volk schwört auf die Truhe der Verfassung. Es wird auf dem Rasen ein gemeinsames Bankett abgehalten. Es ist ein friedliches Zusammensitzen.

Es gibt einen neuen Festkalender 1799, wo 12 Feste in ganz Frankreich gefeiert werden.
Von 1793-1806 ein weiterer Kalender, der republikanische.

Es gibt eine Periode der Dechristianisierung. Eine Darstellung, wo es ein neues Glaubensbekenntnis an den Staat gibt, das „Evangelium der Freiheit“.

Bild: Das französische Volk erschlägt die Hydra des Föderalismus. Das Volk wird durch Herkules dargestellt, auch mit der Freiheitsmütze.

Bild: Es gibt viele römische Hinweise, das französische Volk als Herkules mit Freiheit und Gleichheit. Es gibt einen Triumphzug mit den Helden der Vergangenheit (Wilhelm Tell, Brutus, Cornelia (Mutter der Graccen). Es gibt aber auch Anklänge an die griechische Antike.

Neues Motto, das sich an Rom orientiert: SPQR wird ersetzt durch RFUI: Republique Francaise

Napoleon übernimmt dann viel von dieser Darstellung. So wie auch Karl V werden die Herrscher nackt dargstellt, als antiker Gott.
Aber auch Marianne und gallischer Hahn.

1795 ist der Höhepunkt der französischen Revolution und ihrer Bilder zu Ende. Radikale Entscheidungen werden zurückgenommen. Die Sklaverei wird 1802 wieder eingeführt. 1799 ist der eigentliche Endpunkt, Napoleon wird 1. Konsul, die Revolution wird offiziell zu Ende erklärt. 1801 kommt es zu einem Konkordat mit der Kirche. 1802 wird Napoleon Konsul auf Lebenszeit. 1803/04 ist die Kaiserproklamation.

Darstellung von 1802 (allegorisch): Napoleon als römischer Konsul auf einem Wagen, der von Löwen gezogen wird. Kelch und Hostie als Friedenszweig für die Versöhnung mit der Kirche. Janus-Tempel der geschlossen ist – Hinweis auf den Frieden. Saturn mit Stundenglas für die Zeit.

16
Dez
2006

9. Einheit vom 15. Dezember 2006

Allg.:
Prüfungsmodalitäten: alle Infos sind auf der Website zu finden: www.univie.ac.at/igl.geschichte/froeschl/

„Neue Bilder in der Neuen Welt von der Amerikanischen Revolution“

Das 19. Jh. Ist das Jh. der Geschichtsschreibung und der großen Erzählungen. Wir alle sind noch heute gewöhnt im nationalstaatlichen Rahmen zu denken.

1763 endet der 7-jährige Krieg, der als 1. WK bezeichnet werden kann (in Indien, Nordamerika und Europa). Zwei große Friedensverträge, einerseits der Frieden von Hubertusburg (zwischen Preußen und Österreich) und andererseits der Pariser Friede (damit sind nur mehr Spanien und Großbritannien in Amerika vertreten). 1764 wird als das Jahr bezeichnet, wo der Wg in die amerikanische Unabhängigkeit beginnt. Damals begannen nämlich in London Diskussionen, was mit den Kolonien gemacht werden soll. Es wird entschieden, dass diese nun zur Kasse gebeten werden sollen. Als die Stempelsteuer eingeführt wird, bricht eine Rebellion aus. Die Stempelsteuer wird daraufhin von Großbritannien wieder zurückgenommen. 1774 findet der erste Kontinentalkongress von 12 der 13 amerikanischen Kolonien statt in Philadelphia (Georgia fehlt). Es wird ein Beschluss der „Associaton“ gefasst. Von Lincoln wird das später als Argument verwendet, dass die Kolonien unauflöslich wären.

Der Krieg führt dann 1776 zur Unabhängigkeitserklärung. 1778 kommt dann die entscheidende Hilfe von Frankreich, sonst hätte es die USA kaum geschafft, 1781 findet dann die entscheidende Seeschlacht statt. 1783 ist der Frieden dann endgültig, Großbritannien anerkennt die Republik. Eine föderative Verfassung wird verabschiedet, Bilder nach außen werden kreiert. Es dauert von 1776 bis 1782 bis das Staatswappen fertig ist. Die 13 rot-weißen Streifen stehen für die 13 Gründungsstaaten, die Sterne für die aktuelle Anzahl der Bundesstaaten. Im 19. Jh. wird ein Abgrenzungsmythos bewirkt, Europa wird dem Rücken zuürckgekehrt. Man widmet sich dem Westen, es wird in Richtung Pazifik geblickt. Im 18. Jh. ist die Situation noch anders. Zwar passiert eine Emanzipation, aber diese liegt im historischen Kontext, weil eine Zurückweisung des tyrannischen Mutterlandes erfolgt. In den USA wird auf zwei Ereignisse in Europa schon früh verwiesen: einerseits die Unabhängigkeitserklärung der Eidgenossen gegen die tyrannischen Habsburger und andererseits die Unabhängigkeitserklärung der Niederländer gegen den tyrannischen Philipp II. Es wird schon früh versucht, in Europa anerkannt zu werden. Bei Washington und Hamilton wird geographisch darauf hingewiesen, dass Kanada links und Spanien in Florida rechts liegen – vor den USA liegt aber Europa.

Die USA hat eine republikanische Gründung, dies ist eine absolute Ausnahme in Europa (bis auf Venedig, die Niederlande und die Schweiz). Es hat zu diesem Zeitpunkt noch kein Beispiel in einer Kolonie gegeben mit dieser Staatsform. Wenn die Republik in den USA nicht funktioniert hätte, wäre wohl ein Sohn von George III genommen worden und als König eingesetzt worden. Die Monarchie wird als beste Staatsform angesehen, die Republik ist nur eine Notlösung. Erstmals stützt man sich auf eine komplette Volkssouveränität („We, the people“). Die Degenerationstheorie wird verworfen von Amerika. Es gibt zwei große Verfassungen, die eine wird 1776 geschrieben und 1781 ratifiziert, sie ist sehr locker. 1783 fällt die Föderation fast auseinander, da es wenig Interesse für das Gemeinwohl gibt. Es gibt eine finanzielle Krise in der Mitte der 1780er. 1787 wird dann das zweite Gründungsfundament verabschiedet, die Bill of Rights. Sie ist bis heute gültig.

Es gibt ca. 2,5 Mio. Menschen 1776 in den USA, in Großbritannien gibt es 9 Mio. Philadelphia ist zwar größte Stadt zu der Zeit, aber nur 6.-größte in der Neuen Welt. Dort wird die weltberühmte Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 1776 erklärt. Am 2. Juli wird sie beschlossen. Es gab Forderungen von den 13 Staaten, dass sie Gebiete westlich von den Appalachen beanspruchen. Schließlich wird aber doch übereingekommen, dass dort neue Staaten entstehen. Es besteht die Angst, dass ein Hegemon hervortreten hätte können.

Die eindruckvollste Leistung war die Gründung einer Hauptstadt. Der Kontinentalkongress tagte zunächst noch in Philadelphia, es wird aber dann doch entschieden eine neue zu errichten. Sie wird in der Mitte des Landes angelegt. Es gibt viele Zusammenhänge mit Europa, der französische Architekt L’Enfant entwirft die Stadt. Es wird auf das Vorbild St. Petersburg verwiesen und ein Reißbrettsystem konstruiert. 1790 folgt die Grundsteinlegung. Bis 1800 erfolgt die Umsiedlung. Es wird sich sehr stark an der klassischen Bauform orientiert.

Es gibt ein Bild von Franklin. Wenn sich die USA von Großbritannien löst, würde zwar Großbritannien weiterleben aber nur mehr als Krüppel. Die Kolonien hätten überhaupt keine Überlebenschance. Es ist also eine Warnung! In einem weiteren Bild von 1776 wird eine Mutter (Frankreich) mit Kind (USA) abgebildet. Das Kind hat einen gallischen Hahn und eine Liberty Cap. 1779 gibt es ein Bild wo die Kolonien als wildes Pferd dargestellt werden, dass den Reiter George III abwirft. Im Hintergrund kommt aber schon ein neuer Reitmeister, der als Franzose erkennbar ist. Vor der Entscheidungsschlacht wird Großbritannien als unbesiegbar dargestellt, das viel stärker als Spanien, Frankreich und USA wäre. 1783 wird viel gefeiert, es werden Triumphbögen errichtet. Es gibt in Großbritannien eine Parodie mit „The Generals P-s, on Peace“. Die Sieger pissen in einen Topf.

Es werden viele Gedenkmünzen produziert. U.a. in Frankreich wo die Amerika europäisch und mit Liberty Cap dargestellt wird. Aber auch in Deutschland gibt es viele Münzprägungen. Die Amerika wird nun nicht mehr nackt dargestellt sondern angezogen, es vollzieht sich also ein Wechsel. Sie hat auch eine Krone mit 13 Perlen. Benjamin Rush (Patriot und Arzt in Philadelphia) hat sich für die Unabhängigkeit und die Republik eingesetzt --> „republican motherhood“ --> eigene Bürgertugend ist notwendig. Er schreibt 1787, dass es einen großen Unterschied zwischen der Revolution und dem Bürgerkrieg gebe. Die Revolution sei permanent, denn die Sitten und Werte müssten andauernd erlernt und angenommen werden. Als Washington start, gibt es eine Darstellung die ihn auf den Himmel trägt. Er gibt klassische europäische Zeichen. Die Amerika ist dabei hier beides. Einerseits der Staat und andererseits die Urbevölkerung, die aber nur mehr ein Teil des Staates ist.

Es gibt die Suche nach Staatssymbolen (Siegel und Wappen). Diese beginnt sofort 1776. Franklin, Jefferson und Adams entwerfen Bilder für Staatssiegel. Franklin will Amerika als neues Israel sehen, und will Moses wie er das Rote Meer teilt darstellen. Jefferson geht auf englische Wurzeln zurück. Adams hingegen schlägt Herkules vor, zwischen Tugend und Laster. Bereits 1776 entworfen wird: 6 europäische Wappen, 13 amerikanische Staaten der USA, eine Frau mit Liberty Cap und ein römischer Soldat. Weiters gibt es einen Schriftzug vorne mit „E pluribus unum“ (aus der Vielfalt die Einheit). Hinten gibt es zwei Schriftzüge: „Novus ordo seclorum“ (ein neues Weltalter beginnt, geht auf Vergil zurück) und „Annuit coeptis“ (er hat das Begonnene gesegnet, wiederum Vergil). Es gibt weiters eine 13-stufige Pyramide und ein allsehendes Auge, dass kirchlichen Ursprung hat.

2
Dez
2006

8. Einheit vom 1. Dezember 2006

Es gab die „Schwarze Legende“ die von Protestanten (besonders Holländer und Engländer) über die Katholiken (Spanier) kreiert wurde.

Abbildung von Virginia: Es geht um eine Auseinandersetzung von einem Europäer mit einem indigenen Fürst, denn es soll ein Erstgeborener geopfert werden. Es ist ein typisches Bild im 16. Jh. Im 17. und 18. Jh. individualisiert sich das. Im 18. Jh. wird einerseits das Bild des „Edlen Wilden“ (also positiv!) gezeigt, und ist kritisch der eigenen Zivilisation gegenüber. Es geht dabei also nicht um Interesse an Völker oder Kulturen. Andererseits werden reflektierende Indianer gezeigt, die über ihr Schicksal und ihren Untergang nachdenken.

Südamerika ist das Zentrum, Nordamerika die Peripherie im 16. Jh. und auch im 17. Jh. Beschäftigung mit Indianern aus Kanada war später, weil später „entdeckt“. Bei Bildern geht es nicht um Authenzität, sondern baut auf Beschreibung auf --> bizarre Bilder entstehen. Das 19. Jh. ist die „2. Entdeckung Amerikas“, es wird nun wissenschaftlich vorgegangen. 1830 gibt es auch eine Brasilien-Expedition von Österreich aus.

In Kanada waren die Jesuiten am Bedeutendsten. Dabei gibt es viele Darstellungen von ihrem Martyrium durch Irokesen. Es gab auch erste Darstellungen von Inuits im 16. Jh. Die endgültige Aufteilung der Neuen Welt erfolgt im 18. Jh., es war zuvor nicht klar.

Rio de Janeiro: Die Stadt hieß ursprünglich São Sebastião do Rio de Janeiro nach dem Stadtheiligen. Als es entdeckt wurde, dachte man es sei ein großer Fluss und keine Bucht, deswegen auch „Fluss des Jänners“. Die Franzosen versuchten dort Fuß zu fassen – waren aber nicht erfolgreich. Die Holländer hatten zwei Stützpunkte, der in Brasilien hielt aber nur für 20 Jahre, dann wurden sie wieder von den Portugiesen vertrieben. Guyana aber wurde gehalten (heutiges Surinam). Die Holländer hatten zwei große Kompanien, die OIC war sehr erfolgreich während die WIC (1621) schwächelte. Die WIC versuchte im NO von Brasilien Niederlassungen zu erobern, was unter von Nassau gelang. Dort gab es den Versuch einer Toleranzpolitik, er förderte Kunst und Wissenschaft. Es wurde das erste Observatorium gegründet in der Neuen Welt, es war kosmopolitisch. Anfänglich sogar tolerant gegen Juden, aber dann Ausschreitungen. 1654 verschwand die Kolonie wieder.

Museen und Wunderkammern wurden eingerichtet für die Kuriositäten der Neuen Welt. Es gab eine sehr große Anzahl von Schriften aus den Niederen Landen welche die spanische Tyrannei beschreiben. Zum Kronprinzen der spanischen Grausamkeit wurde der „Bischof der Indianer“ Bartholomé de Las Casas gemacht. Zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten in der kurzen Zeit mit Darstellungen wurden geschaffen – paradiesisich. Künstler Frans Post (1612-80) und Albert Eckhout (1610-1666). De Las Casas (1484-1566) wurde der Apostel der Indianer. Er war ein massiver Kritiker und bekämpfte die Zustände der indianischen Sklavenarbeit. Aber er war nicht grundsätzlich gegen die Sklaverei, denn er schlug vor statt den Indianern afrikanische Sklaven zu verwenden. Es wurde umgekehrt begründet, warum die Spanier so vorgegangen sind. Dies wurde mit Natur- und Völkerrecht sowie Theologie argumentiert. Jemand der nicht Christ ist, kann auch kein Ketzer sein sagte wiederum Las Casas. Er wurde erst sehr spät in Spanien gewürdigt.

Mitte des 18. Jh. gab es eine innereuropäische Diskussion über die europäische Familie, es herrschte Aufklärungsoptimismus. Europa ist das Zentrum der Welt. Gibbons schreibt das Buch The History of the Decline and Fall of the Roman Empire. In der Mitte seines Buches gibt es eine Reflexion über sein 18. Jh. und er fragt was passieren würde, wenn asiatische Horden erneut einfallen würden. Europa müsse aber keine Angst haben, denn es geht Europa viel besser, außerdem wäre die Neue Welt weiterhin da für die Fortsetzung von Europa. Es ist also nicht abgegrenzt weil europäische Institutionen in Amerika dies ermöglichen. Friedrich Schlegel (Chefideologe des Metternichschen Österreich) macht sich Sorgen über die europäische Zukunft weil die Säkularisierung einsetzt. Im Falle einer Bedrohung der Katholischen Kirche muss diese zu ihrem Schutz mitsamt dem Papst in die Neue Welt gehen. Sehr bemerkenswert, dass dies als möglich erachtet wird!

Das Aufklärungsbild in Frankreich ist zu optimistisch, in UK & USA weniger. Es zeichnet sie aus, dass die Menschenrechtsdeklarationen verabschiedet wurden und das Prinzip der Gleichheit postuliert wurde. Frauen, Juden und Homosexuelle sind aber davon ausgenommen. Dies ist aber nicht eine Frage der Kirche, sondern eine säkulare Position. Sklaven kommen aus Afrika bis 1820. Von 1840-1920 gibt es eine riesige Auswanderungswelle von Europa in die Amerikas.

Am besten wurde Jefferson erforscht. Seine Position muss kontextualisiert werden. Zunächst – er war einer der unbeliebtesten Präsidenten als er ging, erst später wurde er zu so einem großen Hero. Kritiker an ihm behaupten, dass die wirkliche Bedeutung von ihm erst eingeschätzt werden kann, wenn vergleichbare Editionen in Europa untersucht werden. Die große Frage ist, ob es eine Eigenleistung war oder er ein Kind seiner Zeit war! Er hat kaum originelles über die „Blacks“ geschrieben. Jefferson hat für Europäer geschrieben: Der Unterschied zum Schwarzen ist die Farbe, daher haben die Schwarzen keine Schönheit. Sie haben einen Mangel an Vorausschau, deshalb sind sie so abenteuerlustig. Sie haben ein Dasein der Sinnesempfindung und nicht der Reflektion. Ihr Gedächtnis ist den Weißen ebenbürtig, aber sie haben keine Vernunft. Die USA versucht sie zu kultivieren --> als Rechtfertigung gedacht. Aber die USA konnte es nicht schaffen – es macht also keinen Sinn. Er hat den Verdacht, dass Schwarze minderwertig seien.


Hume (1748): Schwarze sind eine dumme und degenerierte Rasse. Blacks are parrots. Kant (1764): aus dem weißen Pöbel kommen Genies hervor, aus dem schwarzen nicht. Allgemein lässt sich Kant über Schwarze aus, Fröschl stichelt, dass dies ein großer europäischer Aufklärer sei. Herder (1784): alle Neger werden weiß geboren und werden dann schwarz. Je heißer es wird, umso schwärzer werden sie. Rassismus ist eine Seite, die andere ist Sklaverei. Er ist zwar gegen Sklaverei, aber deswegen damit die Weißen nicht faul werden.
Im 18. Jh. gibt es ein Idealbild, Amerika ist Kult. Es wird dann aber nicht mehr exotisch und phantastisch dargestellt sondern es wird immer realistischer.

Das Kerndogma des Christentums ist die Trinität. Es gab sehr lange Unklarheit, wie dies darzustellen sei. Erst 1563 auf dem Konzil von Trient wird es entschieden. Gottvater als alten Mann, Sohn als Jesus und Heiliger Geist als Taube. In der Neuen Welt gibt es aber Widerstand dagegen. Die Trinität wird bis zum Ende des 18. Jh. in der alten Form dargestellt: entweder mit drei Männern oder mit einem Kopf, indem drei Gesichter sind.

28
Nov
2006

7. Einheit vom 24. November 2006

„Der Blick auf die Neue Welt im 16. und 17. Jh.“

Man stellte sich die Frage: Warum gibt es einen Kontinent, der 1500 Jahre auf die Christianisierung warten musste? Amerika rief eindeutig Irritationen hervor. Die Antike und die Bibel sind das Fundament des alten Europa – Amerika kommt darin aber nicht vor. Fröschl zeigt ein Bild aus der Mitte des 17. Jh. von einem Holländer mit dem Titel: „Amerika – der fremde Kontinent, mit Wilden ohne Gesetzen. Aber Spanier kultivieren das Land.“ Es kommen auch Kannibalen darin vor – dies passiert sehr oft (durch einzelne Glieder dargestellt). Die America wird mit der Federkrone dargestellt. Zunächst steht der Condor für Amerika, ab dem 18. Jh. ist es der Alligator. Hispaniola (heutiges Haiti und Dom. Rep.) wird als Ausgangspunkt dargestellt (noch sehr mittelalterlich). Es kommen immer viele Phantasiegestalten vor, eine europäische Welt wird konstruiert und setzt einige Indianer davor.

Die tatsächlichen Landkarte hing gar nicht mit realen Seetagen zusammen. Einmal gab es eine sehr lange Hinfahrt, dafür eine kurze Rückfahrt oder umgekehrt – hing mit den Winden zusammen. Amerika im 16. Jh. wird vor allem mit Südamerika gleichgesetzt – Nordamerika spielt keine Rolle. Auf der gleichen Karte sind am Territorium von Brasilien Menschenfresser dargestellt, was typisch ist. Ebenfalls abgebildet ist Kaiser Karl V: Doppeladler, Lorbeerkranz (Caesar), Schwert (für Herrschaft). Kalifornien wurde oft als Insel dargestellt – weil Nordamerika so spät entdeckt wurde. Kannibalen vermischen sich mit Monster (sie haben keinen Kopf, sondern das Gesicht ist auf der Brust).

Die spanische Zivilisation ist eine Stadtzivilisation. Große Stadtgründungen finden noch im 16. Jh. statt – zunächst auf der Karibik. In den 1530er und 1540er Jahren breiten sich die Städtegründungen immer weiter nach Süden aus bis zum Süden der Pazifikküste Südamerikas. Hervorzuheben ist dabei Potosi, was einer der reichsten Städte der Welt im 17. und 18. Jh. war wegen der dortigen Silberminen. Die ersten Stadtgründungen waren immer im Rastersystem – dies war der europäische Traum einer perfekten Stadt: die geometrische Regelmäßigkeit. Dies ist nur möglich, wenn es eine klare rechtliche Situation gibt – es ist Ausdruck europäischer Rationalität. So wird Potosi als perfekte europäische Stadt dargestellt, davor sind aber sieben Indianer, die ziemlich schräg dargestellt sind. Außerdem werden mexikanische Indianer abgebildet, diese werden also ins heutige Bolivien verpflanzt. Darstellung von Lima (1688): Engel mit Trompete für Ruhm, Doppeladler, Franciscus Solana – Heiliger, wilde Tiere (auch Kamele!), lokale Heilige, Habsburger-Wappen, lokaler Bischof. Alles ist sehr europäisiert.

Bei einem Herrschaftswechsel fährt der neue König nie in die Kolonien. Trotzdem gibt es riesige Umzüge, zB in Manila wird das Porträt des neuen Königs umhergeführt. Das Bild ist also die Person! Katharina von Medici 1550: Der König kommt von Paris und rastet sich drei Tage lang aus in Rouen aus. Ihm zu Ehren wird eine Landschaft dargestellt – eine brasilianische. Man brachte 50 Indianer von dort, zusätzlich 250 Franzosen, die nachweislich in Brasilien waren. Zwei Scheinkämpfe wurden dargestellt, es gab Tänze, originale Früchte – es sollte eine Art Paradies sein. Die Kämpfe wurden als Selbstzerstörung Amerikas gezeigt und sollten den Triumph Europas darstellen.

Es gibt Irritation über das Fremde, man war nicht interessiert an der Kultur des Fremden. Gebräuche und Sprachen wurden zwar aufgezeichnet – aber um das Christentum einzuführen. Inferiorität wurde gezeigt. Im 16. Jh. wird die Überlegenheit der europäischen Kultur in keiner Weise angezweifelt – erst im 18. Jh. Der Unterschied wird als fundamental wahrgenommen. Es gibt Auslöschung oder Assimilierung (also psychische Auslöschung). Ein Wissen überlegen zu sein.

Ein Triumphtor wurde 1634 in Antwerpen aufgestellt: es ist die Hispania abgebildet: Waage und Kadazeus (Handel), Füllhorn (Reichtum) auf der einen Seite. Auf der anderen Seite Arbeiter und Schmied. Ganz oben noch der Garten der Hybriden – Herkules schlägt ein Monster nieder. Spanien pflückt im Garten. Interpretation: 1) Kritik an spanischer Kolonialpolitik oder 2) Ausbeutung

Die neue Welt bringt auch Mais und Tabak. Tabak löst eine Auseinandersetzung aus. Auch Kaffee – obwohl dieser eigentlich aus Afrika kommt. Auch Kartoffel, Tomate, Vanille, Schokolade wird eingeführt. Leute werden als nackt dargestellt, als Kannibalen. Einheimische behandeln ihre Feinde grausam. Dies hat eine doppelte Wirkung: einerseits sehr wissenschaftlich und beschreibend, andererseits eine Distanz. Das ist das Bild von Amerika, dass sich bei den Europäern einprägt – was auch für die amerikanische Staatsgründung wichtig ist. Im 18. Jh. ist Amerika noch Teil Europas, im 19. Jh. nicht mehr.

22
Nov
2006

6. Einheit vom 17.11.2006

Nachtrag: Im 16. und 17. Jh. wurde der Tod sehr häufig gezeichnet. Es geht um die Hilflosigkeit dem Tod gegenüber – zeichnet diese Periode. Diskussion heute um Aids: wenn man heute die Mittel hat, kann man sich eine Heilung leisten. In der frühen Neuzeit war dies möglich gewisse Krankheiten zu heilen – sehr tragische Situationen (Leute sterben an eitrigem Zahn). Es gibt eine Allgegenwart des Todes. Der Mensch ist eine „Seifenblase“, die dementsprechend leicht platzen kann. Präsenz des Todes – Bettler und Kaiser als Gegenüberstellung.
1702-1714 Queen Anne stirbt, nächster Verwandte ist deutscher Landesfürst (Hannover) – obwohl sie 14 Kinder hatte, die aber alle starben.
Es ist das Wissen vorhanden, am nächsten Tag zu sterben – man muss sich in diese Situation hineinversetzen.

Für die heutige Einheit mussten zwei kurze Texte gelesen werden, und zwar zu

Peter Paul Rubens (Flame) und Poussin (Franzose)
Wie weit Rubens (1577-1640) in der Kunstgeschichte und wie er allgemein geschätzt wird, herrscht eine große Diskrepanz. Er gehört aber nicht nur zu den wichtigsten Malern der Kunstgeschichte, sondern war auch ein großer Gelehrter. Rubens war auch im Dienste der spanischen Habsburger, in diplomatischen Diensten unterwegs. Zahlreiche Reisen durch Europa.
1637 wird das Bild für Justus Sustermans. Dieser ist selbst Gelehrter und braucht keine großen Erklärungen. Hauptfigur ist der Mars, im Hintergrund Tempel des Janus. Weitere Erklärungen in Beilage 2. Das Bild hängt heute im Palazzo Piti in Florenz. In den letzten Lebensjahren gemalt – 1621 ??
Zeithintergrund: Es ist eine Zeit der Auseinandersetzung Protestanten-Katholiken, aber auch innerkatholisch. 1648 Fortsetzung der Pattstellung, 3 Religionen offiziell dann anerkannt (Katholizismus, Lutherismus, Calvinismus).

In späten Jahren ein kontroverses Bild gemalt. Über Kaduzeius – Stab.
Zeithintergrund: Frankreich im 17. Jh.:
Edikt von Nantes (1598): gibt bestimmte Sicherheitsorte für Protestanten – Toleranz. Durch Ludwig XIV aufgelöst und werden vertrieben, mussten konvertieren. Spätere Ludwig XIII wird bereits al 9jähriger zum König gekrönt, die Mutter Maria von Medici übernimmt die Regentschaft. 1614, als 13jähriger wird er als großjährig erklärt. Bittet aber seine Mutter mit ihm gemeinsam zu herrschen, ihn zu beraten. Dies kommt aber dann zum Konflikt, weil Heinrich IV bis zu seiner Ermordung versucht hatte, einen neutralen Kurs zu fahren (vor Medici). Maria hingegen will Machtposition erweitern, Katholizismus fördern (und damit Spanien). Ludwig XIII orientiert sich an Richelieu (offiziell neutral, französische Interessenspolitik), große Spannungen, Angst vor Bürgerkrieg. Katholizismus gegen französisch-nationale Partei. Große Versöhnung 1619.

Sie bestellt Peter Paul Rebens nach Paris und lässt 23 Gemälde bestellen. Es geht um die Lebensgeschichte der Königin, ein Zyklus der Medici. Mischung aus politischen und allegorischen Darstellungen. 1623 1. Teil, 1625 2. Teil – dann bereits Richelieu wichtigster Minister und Ludwig gefestigt. Es geht um die Personifikation einer Friedensbotschaft. Im 18. Jh. besonders kritisiert worden wegen der Nacktheit des Jünglings. Kardinal auf Seite von Ludwig, der andere Kardinal auf Seite der Maria. Wichtig zu verstehen, dass Verwandtschaftsverhältnisse von Dynastien immer mehr sind. Sind dann ein Familienstreit. Friedensvorschlag war eine Lüge, wenn dies aber angedeutet wird, dann gibt es Probleme für Maler.

Wie sieht Kaduzeius aus? Für Friedenssymbol. Im Gegensatz zu anderen, etwas verhüllt, Schlangen sind nicht deutlich (2 Schlangen für männliches und weibliches Prinzip - symmetrisch). Dies heißt, Friedensschluss ist nicht ernst gemeint, es gibt ein Durcheinander, kein Gleichgewicht. Hinweis auf Betrug. Außerdem wird Kaduzeius vor der Maria versteckt. Zeigt den Anfang vom Ende und die Entmachtung der Maria, die später in Köln verarmte, nachdem sie des Landes verwiesen wurde.

Rubens dann auch Diplomat. Einzüge in der Frühen Neuzeit waren sehr wichtig – persönliche Abhängigkeitsverhältnisse mussten gezeigt werden. Huldigungen, Treueide geschworen. Einzüge soll man sich als Donauinselfest vorstellen – eine riesige Festveranstaltung. Es werden Triumphbögen errichtet – in Holzkonstruktionen. Ankünfte und Einzüge gibt es nur 1-2 Mal in Regierungszeit – dementsprechend wichtig sind sie.

Poussin: Das Geld hatte Colbert --> man muss den Text in diesem Kontext sehen. Die Diskussion fand am 7.1.1668 statt. Der Festvortrag am 10.10.1682 zur Preisverleihung. In der 2. Hälfte des 17. Jh. herrscht in Frankreich ein Kampf um die Vorherrschaft mit Italien in der Malerei. Italien hatte viel mehr Freiheiten. In Frankreich hatten sich die Maler zu orientieren an 1) Antike als Gesamtes 2) Raffael 3) Poussin. Auf diesen drei Säulen baut alles auf. Poussin lebte vor allem in Rom. In der Diskussion kommen alle drei großen Maler in Frankreich im 17. Jh. vor. Angesprochen werden die Griechen, die verherrlicht werden. Es gibt den Zwist um die Kamele und inwieweit Freiheit. Es gab sehr viele Regeln, die Freiheit der Kunst kam erst im 19. Jh., dann brach auch der Konflikt zwischen Akademiemalern und Freien aus.

13
Nov
2006

5. Einheit vom 10. November 2006

Prüfung:
Es kommt der Stoff der VO + 4 Quelltexte, die sich im Netz befinden (aber nur mit Passwort zugänglich)
Schriftliche Arbeit von max. 2 Seiten (min. 1 ½). Es soll ein Bild ausgesucht werden und beschrieben werden --> zur Prüfung mitnehmen

Mittelalter: Siena und Venedig. Recht und Gerechtigkeit im Bild
Es sind zwei Republiken, Venedig sogar bis 1797. Sie stehen im Unterschied zu Fürstentümer und Monarchien. Sie waren aber eine Ausnahmeerscheinung. Durch die Antike wurde die Monarchie als optimal angesehen, solange der Fürst zumindest kein Tyrann war. Nach der Zyklentheorie aber war die Monarchie die schlechteste Form, wenn es einen Tyrannen gab. Für die Republik war das ein zu großes Risiko, also gab es Schranken für den Fürst oder er darf nicht allein bestimmen. Bürgerbeteiligung gibt es in Italien, Schweiz und der Niederlande. Die Kontrollinstanzen waren beträchtlich. Die kleine Republik Luca war extrem, das Stadtoberhaupt war unter permanenter Kontrolle, ähnlich war es in Venedig. „Gottes Gnadentum“ galt in der Monarchie oft als Prinzip – in der Republik nicht, sie war vom Volk gewählt.

Das Volk war aber nicht ein breiter Begriff, sondern eine gewisse qualifizierte Gruppe. Es waren nur männliche Bürger, in Venedig waren dies im 17. Jh. zB nur 1% vom Volk. Es war auch nur auf die Stadt beschränkt. Die zweitwichtigste Stadtrepublik war Bern, die mit eiserner Hand das Land führten. Es sind also Stadtstaaten, die das Umland herum beherrschen. Ein relativ kleiner Kreis von Bürgern musste Platz im großen Ratshaussaal finden um dort über das Wohl der Republik zu entscheiden. Das republikanische System ist gekennzeichnet im Gegensatz zur Monarchie:
1) keine Erbfolge sondern Wahl,
2) aber nur auf kurze Zeit (1-2 Jahre). Staats- und Stadtoberhäupter auch nur 1-2 Jahre. Große Ausnahme Venedig: der Doge regierte lebenslang.
3) Ämterrotation, häufige Wahlen damit Freiheit der Wahl jene Amtsträger wählen zu können, die republikanische Tugenden vertreten, also sich für das Gemeinwohl einsetzen (nicht heutige Moral!); es gibt auch die Möglichkeiten des Abwählens. England kennt nur von 1649-60 eine republikanische Periode unter Cromwell.
4) Auch Freiheit nach außen, alle Bürger sind an Verteidigung des Staates beteiligt --> Bürgermiliz 5) Vorsorge für Nahrungsmittel auch ein wesentliches Element --> es ist Symbol ökonomischer Unabhängigkeit. So erobert Napoleon kampflos Venedig. Dachte zunächst daran die Stadt zu zerstören, schließlich wurde aber nur der Getreidespeicher dem Erdboden gleich gemacht --> Symbol der ökonomischen Unabhängigkeit ist weg.

Was ist das Fundament der Republik?
Gerechtigkeit. Bedeutendste Auswirkung war Friede --> Grundkonzept. Mit Friede kommt dann Wohlstand

Bild der Justitia: Kleidung ist weiß, weil makellos und rein. Die Augen sind verbunden, damit nicht nach Aussehen der Person sondern nach Fakten entschieden wird --> sie muss dafür blind sein. Die Waage steht für das Abwägen der Argumente. Das Schwert heißt, dass das Urteil oder Gesetz durchgesetzt werden muss. Das Lektorenbündel steht für die Amtsgewalt. Ein Hinweis gegen die Selbstjustiz und für das Gericht. Der Hund steht für Treue und Kontinuität.

In der Neuzeit waren die Republiken sehr stark religiös geprägt. Bilder sind also nicht säkularisiert. Oft also der Hinweis auf das Jüngste Gericht --> sehr zahlreich auf Rathäusern abgebildet.

Das Bild des guten und schlechten Regiments. Die Allegorie zeigt eine Gruppe von Männern (Bürger). Der Friede ist besonders gekennzeichnet, weil wesentlich. Der Maler Larenzetti zeichnete ein repräsentatives Bild, welches heute heftig diskutiert wird. Als Gegenbild: in der Mitte der Tyrann, fast teuflisch. Gerechtigkeit ist gefesselt --> sie lebt nicht, kann ihre Wirksamkeit nicht ausbreiten --> Krieg. Das ist politische Theorie und politische Theologie

Das Gute: Die Eintracht (Concordia), denn die Bürger sollen verbunden sein und es soll keine Parteien und Gruppen geben – Gemeinsamkeit. Es soll kein Wettstreit zwischen Personen sein. Die Concordia hält eine Schnur mit den Bürgern – für die Verbundenheit. Die Schnur endet beim Fürsten, sie läuft durch alle Bürger durch --> Darstellung des Staates. Weitere fünf Tugenden: Kraft, Weisheit, Mäßigkeit und Großzügigkeit. Gut verwaltetes Staatswesen hat auch Segnungen: der Stadt, des Regiments, des Landes. Dort ist eine Figur, die Securitas, die im Gefäß ist – steht für Sicherheit. Außerdem Waffen mit Romulus und Remus. Steht für die Konkurrenz von Venedig und Siena. Hinweis, dass die Römer die Stadt schon gründeten --> sie wäre damit älter.
Das Negative: Krieg, Zersplitterung, Zorn, Grausamkeit. Die Figuren sind oft spiegelverkehrt zum Guten.

Die Charakterisierung der Regierung ist im Gegensatz zur Monarchie. Das republikanische Zeremoniell ist sehr unterschiedlich: die Republik ist unsterblich, die Monarchie zwar auch, denn beim Tod eines Fürsten geht eine Epoche zu Ende. Es gibt ein pompöses Begräbnis. Wenn der Doge stirbt, dann ist das zunächst nicht spektakulär. Am Ende kommt der Senat, der in Scharlachrot, nicht in Schwarz. Die Stadt ist frei, ein Prinz darf nicht betrauert werden. Damit zeigen die Senatoren, dass auch ohne Dogen die Republik weiter besteht. Ganz wichtig, keine Trauer um die Person sondern um den Amtsträger.

Theopolo: der letzte große europäische Künstler der in ikonographsicher Ausbildung steht. Hat ein 2.000 m² großes Bild in Würzburg gemalt – monarchisch. Das Fresko stellt die gesamte Welt dar – 4 Kontinente. Kein Gerechtigkeitsbild sondern die Verherrlichung des Fürsterzbischofes. Obwohl aus einer Republik stammend ist der Künstler auf Aufträge angewiesen. Er hatte ganz nach dem Ripa-Buch gearbeitet, er hatte auch Personifikationen durchgeführt. „Mit der Zeit kommt die Wahrheit ans Licht“. Dies hat er aus Freude einfach mit Figuren dargestellt. Mit Theolopo stirbt diese Kunst aus.
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